Corona-Forschung am HCHE
Gesundheitsökonomisch stellen sich in der aktuellen Krisensituation viele Fragen, zum Beispiel wie die Bevölkerung mit der Bedrohung durch das Corona-Virus umgeht und inwieweit sie politischen Entscheidungen wie dem Kontaktverbot folgt.
Daher untersucht das HCHE seit April 2020 gemeinsam mit Forscher:innen von drei weiteren europäischen Universitäten die Sorgen und Einstellungen der Menschen in der Corona-Pandemie sowie die Impfbereitschaft. Im Rahmen des Projekts "European COvid Survey (ECOS)" werden alle zwei Monate mehr als 7.000 Menschen in 7 europäischen Ländern befragt. Die Studie ist repräsentativ.
Ergebnisse der 10. Befragungswelle vom 04 - 24. Mai 2022
Sorge vor neuen Mutationen, Impfbereitschaft sinkt leicht
Zwei Drittel aller Menschen in Deutschland sorgen sich vor neuen Corona-Mutationen, jeder Fünfte gibt sogar an, große Sorgen zu haben. Unterdessen sind immer weniger Menschen bereit für eine Auffrischungsimpfung, wie die aktuelle Befragung der repräsentativen European COvid Survey (ECOS) vom Mai 2022 zeigt. Sie wird regelmäßig vom Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg durchgeführt und befragt mehr als 8.000 Menschen in acht Ländern.
„Die Sorge vor einer weiteren Welle in der Bevölkerung ist real und zeigt, dass für viele Menschen die Pandemie noch nicht vorbei ist“, so Prof. Dr. Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE. Dies zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern. Mehr als 75 Prozent der Menschen in Spanien, Italien und Portugal befürchten neue Mutationen, weniger sorgenvoll sind insbesondere die Menschen in Dänemark (52 Prozent). Dennoch sank die allgemeine Impfbereitschaft in Deutschland seit Beginn des Jahres von 86 auf nunmehr 83 Prozent. Wesentlich niedriger liegt mit 75 Prozent die Bereitschaft für eine Auffrischungsimpfung. 16 Prozent sind aktuell gegen eine Auffrischung, neun Prozent gaben an, noch unsicher zu sein. Damit liegt Deutschland unter den befragten Ländern zwar im unteren Mittelfeld, aber mit deutlichem Vorsprung vor Frankreich, das mit Abstand auf dem letzten Platz steht. Nur noch 74 Prozent der französischen Bevölkerung sind allgemein impfbereit, für eine Auffrischungsimpfung sprechen sich weniger als 60 Prozent aus.
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