Corona-Forschung am HCHE
Gesundheitsökonomisch stellen sich in der aktuellen Krisensituation viele Fragen, zum Beispiel wie die Bevölkerung mit der Bedrohung durch das Corona-Virus umgeht und inwieweit sie politischen Entscheidungen wie dem Kontaktverbot folgt.
Daher untersucht das HCHE seit April 2020 gemeinsam mit Forschern von drei weiteren europäischen Universitäten die Sorgen und Einstellungen der Menschen in der Corona-Pandemie sowie die Impfbereitschaft. Im Rahmen des Projekts "European COvid Survey (ECOS)" werden alle zwei Monate mehr als 7.000 Menschen in 7 europäischen Ländern befragt. Die Studie ist repräsentativ.
Ergebnisse der 5. Befragungswelle vom 19. Januar - 1. Februar 2021
COVID-19-Studie: Impfbereitschaft und Vertrauen in die Impfstoffe steigt
Informationen sind Schlüssel für Impfbereitschaft
Seit November 2020 ist die Impfbereitschaft in Deutschland von 57 Prozent auf 62 Prozent leicht gestiegen. 48 Prozent der Menschen, die sich impfen lassen möchten, haben keine Präferenz für einen bestimmten Impfstoff. Eine repräsentative Befragung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg zeigt außerdem, dass sich in Deutschland mehr als 50 Prozent der Bevölkerung gegen eine spätere Zweitimpfung ausspricht, auch wenn dadurch zunächst mehr Erstimpfungen möglich wären.
Im Vergleich mit den anderen befragten Ländern in Europa belegt Deutschland bei der Impfbereitschaft lediglich den vorletzten Platz. Allein Frankreich hat mit 48 Prozent noch weniger Impfwillige. An der Spitze stehen derzeit Großbritannien und Dänemark mit 80 Prozent. Insgesamt legten bei der Impfbereitschaft alle Länder seit November vergangenen Jahres zu. Die repräsentative Befragung des HCHE wird alle zwei Monate bei mehr als 7.000 Menschen in sieben europäischen Ländern durchgeführt.
„Wir sehen, dass vor allem die bisher unentschlossenen jungen Menschen nun eine Entscheidung getroffen haben“, erklärt Prof. Dr. Jonas Schreyögg, Wissenschaftlicher Direktor am HCHE der Universität Hamburg und ergänzt: „Darüber hinaus zeigt sich, dass die Impfbereitschaft steigt, je intensiver sich jemand mit dem aktuellen Geschehen befasst.“ So möchten sich 78 Prozent derjenigen, die die Nachrichten beispielsweise über TV und Zeitungen sehr genau verfolgen, impfen lassen. Im Vergleich dazu sind es nur 42 Prozent der weniger Informierten.
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