
Der Aufstieg der GesundheitsökonomieWie ein Fachgebiet die wirtschaftswissenschaftliche Forschung verändert
30. September 2025

Foto: HCHE
Als Co-Autor einer aktuellen Studie hat HCHE-Kernmitglied Prof. Dr. Mathias Kifmann (mit Lorenz Gschwent und Martin Karlsson von der Universität Duisburg-Essen sowie Björn Hammarfelt von der University of Borås in Schweden) die sich wandelnde Rolle der Gesundheitsökonomik innerhalb der Wirtschaftswissenschaften untersucht. In den letzten 30 Jahren hat die Gesundheitsökonomik zunehmend an Bedeutung gewonnen, was sich auch in einem deutlichen Anstieg des Anteils von Artikeln zur Gesundheitsökonomie in renommierten Fachzeitschriften widerspiegelt. Die Analyse identifiziert zwei unterschiedliche Wellen in der „Qualität“ der gesundheitsökonomischen Forschung, die jeweils von unterschiedlichen Faktoren bestimmt wurden: Die Veröffentlichungen der Jahre 2007 bis 2009 waren zunächst weitgehend durch „Impact“ geprägt, wobei Studien zu den Einflüssen auf die Gesundheit in der frühen Kindheit im Vordergrund standen; später war sie durch „Neuheit“ gekennzeichnet, wobei der Schwerpunkt auf den Wirkung von Finanzierungsmechanismen von Gesundheitsleistungen lag. Die Welle von 2014 bis 2016 wurde durch Forschungsarbeiten mit hohem Impact zu Verhaltensreaktionen auf finanzielle Anreize in Krankenversicherungssystemen und durch die Anwendung neuer empirischer Methoden ausgelöst.
Des Weiteren stellten Kifmann und seine Co-Autoren eine starke positive Korrelation zwischen Zitierungen und Qualitätsbewertungen fest, wobei gesundheitsökonomische Artikel im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen weniger Zitierungen für ihre Qualität erhalten. Pandemiebezogene Forschungsarbeiten erhielten in den Jahren 2020 und 2021 eine hohe Anzahl von Zitierungen. Die Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass diese Arbeiten nicht systematisch neuartiger oder wirkungsvoller waren als frühere Studien innerhalb desselben Teilbereichs.
Zur vollständigen Studie geht es hier.