
Krankenhäuser: Qualitätsberichte führen nicht zu Qualitätsverbesserungen
4. April 2023, von Andrea Bükow

Foto: UKE
Seit fast zwei Jahrzehnten werden in Deutschland Qualitätsberichte von Krankenhäusern öffentlich zugänglich gemacht, auch um den starken Anreiz durch das DRG-System, die Fallzahlen zulasten der Qualität zu erhöhen, einzudämmen. Forschende am HCHE werteten nun umfangreiche Daten von Qualitätsindikatoren aus verschiedenen Leistungsbereichen, wie Hüfte, Knie, Geburtshilfe, Herzchirurgie und Lungenentzündung, im Zeitraum von 2012-2019 aus. Die Ergebnisse zeigen zwar, dass durch die Veröffentlichung von Qualitätsberichten die Erbringung von Gesundheitsleistungen mit geringer Qualität verhindert wird, aber auch, dass dadurch Krankenhäuser mit hoher Qualität keinen Anreiz haben sich weiter zu verbessern, sondern eher ins Mittelmaß zurückfallen. Um eine durchgehende Qualitätsverbesserung zu bewirken, sollten Krankenhäuser mit durchschnittlicher und hoher Qualität der Versorgung stärker incentiviert werden, ihre Qualität zu verbessern oder dieses Niveau zu halten. Gleichzeitig sollten die Informationen aus den Qualitätsberichten so aufbereitet werden, dass sie allen Bevölkerungsschichten zugänglich sind und somit als Basis für informierte Entscheidungen für die gesamte Bevölkerung dienen können.