
Cash or care? Neues Research Paper zu LangzeitpflegeHCHE Research Paper Nr. 31 erschienen
24. Juni 2025, von Hannes Rathjen

Foto: HCHE/Rathjen
Das deutsche System der Langzeitpflege bietet den Versicherten die Wahl zwischen informeller Pflege zu Hause, ambulanter Pflege zu Hause oder Pflege in einem Pflegeheim. Im Fall der informellen Pflege zahlt die Pflegeversicherung Pflegegeld aus, über dessen Verwendung die Pflegebedürftigen selbst entscheiden können. Die optimale Höhe dieser Geldleistung hängt davon ab, wie es die Entscheidungen der Pflegebedürftigen zwischen informeller Pflege und den anderen Optionen beeinflusst. Zudem können Änderungen in den Auszahlungen auch Änderungen in den Preisentscheidungen der professionellen Anbieter nach sich ziehen, und sie beeinflussen, welche Gruppen der Bevölkerung von der Pflegeversicherung am meisten profitieren.
Um die Auswirkungen des Pflegegeldes auf die Wohlfahrt der Pflegebedürftigen sowie die öffentlichen Ausgaben zu erforschen, hat Prof. Dr. Iris Kesternich vom HCHE / Uni Hamburg / KU Leuven mit ihrem Team ein Entscheidungsmodell für die Entscheidungen pflegebedürftiger Menschen auf Basis der Pflegestatistik und des Mikrozensus erstellt. Die Ergebnisse zeigen eine starke Heterogenität der Patientenpräferenzen für die drei verschiedenen Pflegeoptionen: informelle, ambulante und stationäre Pflege. Eine kontrafaktische Analyse prognostiziert, dass die Abschaffung des Geldzuschusses zu einem Rückgang der Patientenwohls führt, das die Einsparungen bei den öffentlichen Ausgaben bei weitem übersteigen würde. Die Analyse legt nahe, dass viele Länder von der Einführung einer Geldzuschussoption für die Pflege profitieren könnten.
Zum vollständigen Research Paper geht es hier.